Prolog
Das Schulfach Biologie gehört zu den beliebtesten Fächern der Naturwissenschaften. Ein Grund dafür liegt in der konsequenten Weiterentwicklung des Faches mithilfe der Fachdidaktik in den letzten Jahrzehnten, um dem enormen Wissenszuwachs und damit der extremen inhaltlichen Fülle angemessen zu begegnen.
Wir halten die Stofffülle nach wie vor für zu umfangreich; die Bildungsstandards im Fach Biologie liefern dazu keine Antwort. Bereits 2013 haben wir einen Vorschlag in Richtung Mindeststandards zur Diskussion vorgelegt, der zur Zeit im Austausch - auch mit unseren Mitgliedern - weiterentwickelt wird.
In ähnlicher Weise unterstützt der MNU die Biologie-Fachgruppen mit prägnanten Informationsschriften z. B. zu den Bildungsstandards, zu Arbeitsplänen, zum Umgang mit Doppelstunden oder der (Binnen-)Differenzierung. Diese Schriften stehen zum Download auf unserer Homepage bereit.
Das Fach NaWi
Das Fach „Nawi“ führte in einigen Bundesländern zu Unruhe. Das erfolgreiche Fach Biologie musste mit dessen Einführung deutliche Abstriche hinnehmen, wohingegen Chemie und Physik jetzt in der Orientierungsstufe thematisch präsenter sind. Hier bleibt jedoch das Problem, dass Biologielehrer vielfach fachfremd unterrichten müssen.
Der MNU bietet auch hier grundsätzlich sein Netzwerk zum Erfahrungsaustausch an. Durch die Kontaktaufnahme, z. B. mit dem Fachreferenten Biologie (), kann Verbindung zu Kollegen und Kolleginnen hergestellt werden, die mit der jeweiligen Situation bereits Erfahrungen gesammelt haben. Nicht selten wird, schließlich in einem Bundesland etwas eingeführt, was woanders gerade abgeschafft wurde. Eine Ausweitung des Faches „Nawi“ auf die Mittelstufe lehnt der MNU jedoch ab, da die Wissenschaftspropädeutik nicht mehr zuverlässig geleistet werden kann. Dies wird vom Förderverein MNU auch gegenüber der Politik vehement vertreten.
Eine weitere Unterstützung für Biologie-Lehrerinnen und -Lehrer bieten Fortbildungsveranstaltungen wie die MNU-Bundeskongresse, Junglehrertagungen und die Fachleitertagungen Biologie, die den modernen Biologieunterricht mit unterschiedlichen Formaten von Vorträgen bis zu Workshops weiterentwickeln.
Eine wichtige Form der Begabtenförderung und der breiten Kompetenzentwicklung ist die Umsetzung biologischer Projekte. Anregungen liefern hier immer wieder unsere Fachzeitschrift und themenbezogene Schriften, wie z. B. zur Evolution. Gerne beantworten wir auch Fragen rund um den Wettbewerb „jugend forscht“. Auf diesem Bundeswettbewerb und auf den MNU-Bundeskongressen zeichnen wir regelmäßig Fachkolleginnen und Fachkollegen sowie Biologiedidaktiker aus, die sich mit innovativen Unterrichtsideen, erfolgreicher Projektarbeit oder langjähriger Unterstützung der Biologielehrerschaft hervorgetan haben.
Der MNU unterstützt Sie gerne bei der Umsetzung Ihres Unterrichts. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf.
Positionen
Positionen des MNU zum zeitgemäßen Biologie-Unterricht
In einer hochtechnisierten Gesellschaft wie der unseren muss eine fundierte naturwissenschaftliche Ausbildung ein wesentlicher Bestandteil des Unterrichts sein. Am Ende ihrer schulischen Laufbahn sollten die jungen Menschen in der Lage sein, bei naturwissenschaftlichen und technologischen Fragestellungen verantwortungsbewusst und verantwortungsvoll zu handeln. Auf eine Ausbildung oder ein Studium im Bereich Biologie, einer anderen Naturwissenschaft oder Technik sollten sie ausreichend vorbereitet sein.
Dies erfordert einerseits einen angemessenen Rahmen für den Biologieunterricht, andererseits eine solide fachliche und didaktische Aus- und Weiterbildung des Lehrpersonals. Nur so können Unterrichtsinhalte verständlich und fachlich qualifiziert vermittelt, Talente erkannt und gefördert und die Sinnhaftigkeit biologischer Problemstellungen und Lösungen kompetent moderiert werden.
Die Biologie bietet mehr als eine solide Grundausbildung für naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler und einem Grundverständnis für die Funktionsweise der Lebewesen und des menschlichen Körpers. Die Beschäftigung mit biologischen Fragestellungen fördert das gesamte Kompetenzspektrum. Arbeitsweisen wie das Beobachten und Beschreiben von Vorgängen und Versuchsabläufen, die Planung, Durchführung und Auswertung von Experimenten, das Modellieren von Phänomenen sowie das selbstständige Erarbeiten und Zusammenfassen neuer Erkenntnisse werden stringent und aufbauend erlernt.
Dabei steht die Biologie nicht allein. Fachlich ist sie eng an die beiden Naturwissenschaften Chemie und Physik gekoppelt. Mit zunehmender Dauer des Biologieunterrichts werden Gesetzmäßigkeiten mathematisiert, Theorien hinterfragt, Errungenschaften beurteilt, wie z. B. gentechnische Verfahren unter ethischen Gesichtspunkten bewertet. Historische, gesellschaftliche und ökonomische Aspekte werden einbezogen um nachzuvollziehen, wie eine Naturwissenschaft wie die Biologie zu ihren Erkenntnissen gelangt, welche Konsequenzen ihre Ergebnisse hatten und haben und wie diese Erkenntnisse das Leben der Menschen beeinflussen. Die sprachliche Ausdrucksfähigkeit wird gefördert, um Sachverhalte klar und deutlich benennen zu können.
Informatische Kenntnisse werden benötigt, um Berechnungen auszuführen, Auswertungen effektiver zu gestalten und die neuen Medien sicher und planvoll zu verwenden. Das strukturierte Arbeiten, schlüssiges Argumentieren sowie das konsequente Anwenden von Methoden und Werkzeugen sind Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches naturwissenschaftliches Arbeiten, das im Biologieunterricht immer wieder geübt und weiterentwickelt wird.
Eine Forderung des MNU ist eine feste Verankerung des Faches Biologie in den Stundentafeln des Sekundarbereichs I mit durchgehend mindestens zwei Wochenstunden ab Jahrgangsstufe 7.
Das in einigen Bundesländern eingeführte Fach „Nawi“ betrachten wir nur im Übergang von der Primarstufe zur Orientierungsstufe als einen möglichen Lösungsansatz. Für die Sekundarstufe II fordert der MNU, dass jede Schülerin und jeder Schüler mindestens zwei Naturwissenschaften belegen muss und dass die Möglichkeit gegeben ist, sein Abitur in zwei Naturwissenschaften ablegen zu können.
Zur Verbesserung des Biologieunterrichtes selbst bietet der MNU für die Lehrkräfte in vielfältiger Weise Unterstützung an. Anregungen zur Entwicklung eines kompetenzorientierten Unterrichts, Beispiele für schüleraktivierenden Unterricht sowie Vorschläge für experimentelle Zugänge finden Interessierte bei den regelmäßigen Fortbildungsveranstaltungen und in den zahlreichen Veröffentlichungen in unserer Fachzeitschrift.
Eine fundierte, qualitativ hochwertige Bildung im Fach Biologie muss die gesamte Lernzeit der Kinder im Auge haben. Sie beginnt also im Kindergartenalter, erfordert definierte Standards beim mittleren Bildungsabschluss und ermöglicht das Erreichen von qualifizierten Fachkenntnissen für eine möglichst breite Schülerschaft in der Sekundarstufe II.
Ziel ab der Grundschule muss es sein, regelmäßig Themen aus dem naturwissenschaftlichen Bereich zu behandeln, mit den Schülern und Schülerinnen einfache Experimente durchzuführen und Beobachtungen zu beschreiben. Auch kann die Verwendung einiger passender Fachbegriffe geübt werden.
In der Sekundarstufe I ist die kindliche Entwicklung kognitiv so weit fortgeschritten, dass man die Lernenden Schritt für Schritt an eine strukturierte Arbeitsweise heranführen kann. Experimente können dann schon selbstständig geplant und Beobachtungen klarer formuliert werden, eventuell unterstützt durch mediale Präsentationstechniken. In manchen Bundesländern ist es Aufgabe des noch relativ jungen Faches „NaWi“, diese Vorstufe zum Biologieunterricht zu realisieren.
Ab dem 12. Lebensjahr kann das spielerische, oftmals entdeckende Lernen mehr und mehr durch ein strukturiertes Entwickeln der Basiskonzepte abgelöst werden. Der MNU war führend an der Einführung von Basiskonzepten in den Biologieunterricht beteiligt. Die Biologie hat gegenüber den anderen MINT-Fächern durch die Humanbiologie den Vorteil, besonders während der Pubertät auf besonderes Interesse bei den Schülerinnen und Schülern zu stoßen. Dabei sind Alltagsvorstellungen, durch den MNU wesentlich didaktisch vorangetrieben, zu nutzen. Nur ein fachlich und didaktisch hochqualifiziertes Lehrpersonal kann jedoch diesen und den weiteren gestiegenen Anforderungen gewachsen sein. Sicherlich geht es darum, möglichst viele Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe II für die Weiterführung ihrer naturwissenschaftlichen Bildung zu interessieren und sich dafür gut gerüstet zu fühlen.
Denkt man an die ständige Wiederholung der Forderung nach mehr Fachkräften in technischen Berufen, darf es eigentlich keine Frage sein, dass es in der Sekundarstufe II erweiterte Angebote für Biologie, Chemie und Physik geben muss. Mit der Forderung, dass zwei Naturwissenschaften zu belegen sind und als Prüfungsfächer gewählt werden können, kann die Grundlage dafür geschaffen werden, damit eine zunehmende Zahl an Absolventen ein naturwissenschaftliches oder technisches Studium als interessant und machbar betrachten.
Angebote
MNU-Angebote für Lehrende im Fach Biologie
- Publikationen des MNU
- Dokumentationen zu den im Vierjahresrhythmus stattfindenden Fachleitertagungen
- Schriften zur Themenreihe Bildungsstandards in den Naturwissenschaften
- Themenheft „Evolution“
ForTbildungen
MNU-Fortbildungen und -Fachtagungen
Der jährliche Bundeskongress in der Karwoche sowie die zahlreichen Herbsttagungen der Landesverbände bieten in vielen Vorträgen und Workshops interessante Fortbildungen für den Biologieunterricht an, wobei immer eine ausgewogene Mischung aus der aktuellen Didaktikforschung und erprobten Entwicklungen der Schulpraxis gegeben ist.
Referendare und junge Lehrer und Lehrerinnen erhalten auf den regional angebotenen Junglehrer-Tagungen zielgenaue Angebote zur Unterrichtsgestaltung, Gelegenheit zum Austausch untereinander und Kontakt zu kompetenten Referenten.
Die vom MNU organisierten Biologie-Fachleitertagungen haben das Ziel, eine qualitativ hochwertige Weiterentwicklung der Biologie-Ausbildung in Schule und Universität zu unterstützen. Durch die Erfahrungen in der Schule reflektierte aktuelle Erfahrungen, sollen kritisch-konstruktiv begleitet werden. Gleichzeitig ermöglichen wir mit diesen Tagungen einen bundesweiten Austausch und ein gemeinsames Arbeiten von Fachleuten aus Schulen, Seminaren, Hochschulen und Ministerien. Die Ergebnisse und Empfehlungen stehen allen Mitgliedern zum Download auf dieser Website zur Verfügung.
Kooperationen
Externe Kooperationen des MNU
Durch die Zusammenarbeit mit Institutionen, deren Ziel die Förderung der naturwissenschaftlichten Bildung ist, verfügt der MNU über weitreichende Informationen zu Veranstaltungen, Kongressen und Wettbewerben im Bundesgebiet und in den europäischen Nachbarländern. Unsere Homepage ist damit ein weitreichender Informationspool für alle Lehrkräfte.
Aktivitäten
MNU-Aktivitäten im Fachbereich Biologie
In Zusammenarbeit mit den Landesverbänden sollen verstärkt länderspezifische Themen aufgegriffen werden, die auf gemeinsam mit dem Bundesvorstand organisierten Veranstaltungen, thematisiert und diskutiert werden können. Zu der Entwicklung des eigenen Fachs im Verbund der anderen Naturwissenschaften dienen einerseits die bundesweiten Fachleitertagungen sowie andererseits Tagungen mit Mitgliedern anderer Fachbereiche und Verbände.
Stellungnahmen zu Entwürfen und Plänen von länderübergreifenden Institutionen wie z. B. dem Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB), werden auf der Grundlage der MNU-Ziele ausformuliert. Eine breitere Teilnahme der Mitglieder zur Erstellung von Papieren, welche die Entwicklung des Fachs Biologie vorantreiben, ist denkbar und erwünscht.
Gremien
MNU-Mitarbeit in fachspezifischen Gremien
Der MNU pflegt einen engen Kontakt mit dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBio) und ist u. a. in dessen Beirat vertreten. Die Fachreferenten auf Bundes- und Landesebene sind kompetente Ansprechpartner, da sie durch ihre Vernetzung an vielfältigen Veranstaltungen teilnehmen und regelmäßigen Kontakt zu Fachverbänden im In- und Ausland sowie zu Instituten für die Lehrerbildung und Ministerien pflegen.
Auszeichnungen
MNu-Auszeichnungen im Fachbereich Biologie
Der Fachbereich Biologie vergibt Auszeichnungen für besondere Verdienste für das Fach Biologie, aber auch für innovative Unterrichtsideen im naturwissenschaftlichen Bereich. Damit wollen wir Kolleginnen und Kollegen motivieren, neue Methoden auszuprobieren, aber auch eigene Ideen weiterzuentwickeln und anderen Kollegen zugänglich zu machen.
Motivierte und engagierte Lehrkräfte sind eine Garantie für die Weiterentwicklung guten Unterrichts und für eine qualifizierte Ausbildung von biologieinteressierten Schülerinnen und Schülern
- Helmholtz-Lehrerpreis
Hermann Ludwig Ferdinand von Helmholtz war Physiologe und Physiker. Er war einer der vielseitigsten Naturwissenschaftler seiner Zeit. Der Preis wird vom MNU, „jugend forscht“ und der Beckurts-Stiftung für besonders engagierte Lehrende im MINT-Bereich verliehen. Gestiftet wird der Preis von der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, einem Verbund großer außeruniversitärer Forschungseinrichtungen, der seit 1995 ebenfalls nach ihm benannt ist. - Innovative MINT-Unterrichtsideen
Der Ernst Klett Verlag und der Förderverein MNU schreiben für das Jahr 2020 den Wettbewerb für innovative MINT-Unterrichtsideen aus. Dieser Wettbewerb richtet sich an junge Lehrkräfte im Referendariat sowie in den ersten fünf Berufsjahren.
Kontaktadresse:
Die genauen Ausschreibungs-Modalitäten für den attraktiven Wettbewerbs können Sie hier nachlesen.
Christian Kirberger
FAQs
Wie kann ich Kontakt zum Mnu-Fachbereich Biologie aufnehmen?
Das Fachreferat Biologie steht im engen Kontakt mit den Fachreferenten der Landesverbände. So erhalten wir Informationen über neue Entwicklungen auf Länderebene und können regionalspezifische Unterstützung anbieten.
Über die Landestagungen können Sie mit dem MNU in Kontakt treten, oder Sie nehmen an unserem jährlichen MNU-Bundeskongress teil. Auf den Landesverbandseiten finden Sie die Ansprechpartner für Ihr Bundesland; Sie können sich aber auch jederzeit an die Mitglieder des Bundesvorstandes wenden. Auch unsere Zeitschrift bietet die Möglichkeit, Anregungen und Beiträge zu verfassen.
Der MNU unterstützt Sie gerne bei der Umsetzung Ihres Biologieunterrichts. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!
Publikationen
Publikationen
MNU-Publikationen und -Links im Fachbereich Biologie
Publikationen aus der Biologie
Publikationen in Zusammenarbeit aller naturwissenschaftlichen Fächer (wie Chemie)
- Doppelstunden im naturwissenschaftlichen Unterricht (2010)
- MNU Themenreihe Bildungsstandards (2007): Erstellung schuleigener Arbeitspläne
Hilfen für die Arbeit naturwissenschaftlicher Fachkonferenzen bei der Erstellung schuleigener Arbeitspläne auf der Grundlage von Kerncurricula - Naturwissenschaften besser verstehen, Lernhindernisse vermeiden „Begriffe“ (2004)
Anregungen zum gemeinsamen Nutzen von Begriffen und Sprechweisen in Biologie, Chemie und Physik (Sekundarbereich I). - Lernen und Können im naturwissenschaftlichen Unterricht (2003)
Denkanstöße und Empfehlungen zur Entwicklung von Bildungs-Standards in den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik (Sekundarbereich I)
Positionen und Stellungnahmen
- Stundentafelgestaltung: Oberstufe des G8, (2007)
Stundentafelgestaltung für die Oberstufe des achtjährigen Gymnasiums. Gemeinsame Stellungnahme von DPG, GDCh, GDNÄ, vbbm, vdbiol, MNU und VDI - Computereinsatz im math.-natw. Unterricht (2002)
Empfehlungen zum Computereinsatz im mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht an allgemeinbildenden Schulen