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"ALLES ist Wissenschaft – Deutsches Museum"

Bericht über das Reisestipendium Deutsches Museum München 2024 des Landesverbands Rheinland-Pfalz des MNU e. V.

Das Jahr 2024 brachte auch eine weitere Edition des Reisestipendiums an das Deutsche Museum in München mit sich. Sechs Tage lang hatte eine Gruppe von 15 Stipendiat/innen dadurch die Möglichkeit, das Museum zu erkunden und Einblicke in verschiedene Fachbereiche zu erhalten (siehe Abb. 1).


Abb. 1: Teilnehmende des Stipendiatenkurses 2024

Nach der Ankunft im Kerschensteiner Kolleg am Montagnachmittag und einem kurzen Orientierungstrip durch das Deutsche Museum, das vor allem mit dem Foucaultschen Pendel als Orientierungspunkt bereits überzeugen konnte, brachte der Montagabend noch einen Besuch der Volkssternwarte mit sich. Dort wurde zunächst eine klassische Kuppelshow im Planetarium veranstaltet, bei der einige interessante Fakten über Astronomie und insbesondere Möglichkeiten Sternbilder zu erkennen gelernt werden konnten. Im zweiten Teil der Führung drehte sich alles um Teleskope, ihre Funktionsweise und spannende Geschichten über die bekanntesten Teleskope der Welt: Hubble und James-Webb. Der dritte und letzte Teil der Führung beschäftigte sich schlussendlich mit Planeten, der Frage, was Planeten eigentlich zu Planeten macht, und den unfassbaren Distanzen in unserem Sonnensystem. Zum krönenden Abschluss des Abends bestand die Möglichkeit, einen Meteoriten zu sehen und anzufassen.

Der Dienstagmorgen war nach einem gemeinsamen Frühstück von der Übersichtsführung durch das Deutsche Museum geprägt, die in den Händen von Herrn Dr. Hug lag. Es wurden alle Abteilungen gezeigt, durch die nicht explizit im Laufe der Woche geführt wurde. Dabei konnte neben vielen spannenden Exponaten u. a. der Helixturm von Konrad Zuse im Original bestaunt werden. Von dort an ging die Gruppe zur eigenen Erkundung des Museums auseinander, um einige Stunden später am Nachmittag zu einer Führung durch die Abteilung Optik wieder zusammenzutreten. Dort wurde in die beeindruckende Welt der kleinen Dinge eingeführt und der Unterschied inklusive der Funktionsweise verschiedener Mikroskoparten erklärt (siehe Abb. 2). Beeindruckende Bilder von Bärtierchen, Zecken und anderen Kleinstwesen untermalten die Erklärungen, während sich Herr Waßmer geduldig allen Fragen der Stipendiat/innen widmete, bis es schließlich dazu kam, dass während der Vorstellung mithilfe eines Rasterelektronenmikroskops eine Zecke mikroskopiert wurde. Nachdem Herr Waßmer sich auch nach der Vorstellung noch freudig einigen weiterführenden Fragen der außerordentlich interessierten Teilnehmenden gestellt hatte, klang der zweite Abend mit dem gemeinsamen Ansehen der beiden Europameisterschaftsspiele aus.

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Abb. 2: Vorführung am Rastertunnelelektronenmikroskop

Am Mittwochmorgen startete der Tag um 10 Uhr mit einer Führung durch die Abteilung Atomphysik durch Herrn Sicka, den Kurator der Abteilung. Die Führung glich einer Zeitreise durch die Geschichte der Atomphysik, von ersten Vorstellungen der Atome über Schrödingers Katze bis hin zum Teilchenbeschleuniger des CERN war alles dabei. Am Nachmittag konnte die Gruppe erneut eigenständig das Museum erkunden, bis sie im Anschluss daran, nach Schließung des Museums, München in Kleingruppen auskundschaften durften.

Donnerstags ging es schon etwas früher los, als Frau Plannerer der Gruppe eine Führung durch die Abteilung Gesundheit gab. Die Abteilung ist aufgebaut, als sei sie ein großer Körper: Wenn man den Eingang durchschreitet, beginnen die Exponate bei den Augen, Zähnen und weiteren Körperteilen auf Kopfhöhe und wandern dann über das Herz bis zur Wirbelsäule hinab. Die Ausstellung ist durch und durch mit interaktiven Exponaten gespickt und glänzt insbesondere mit einem Nachbau einer Apotheke aus dem 18. Jahrhundert, der jedoch selbst bereits aus dem Jahre 1925 stammt. Es wurde von der Geschichte der Impfungen und Antibiotika bis zu topaktuellen Operationswerkzeugen ein breiter Überblick über die Abteilung verschafft, der bei der Gruppe großen Eindruck hinterließ.

Am Nachmittag konnte die Gruppe im Bereich der Kryptographie (siehe Abb. 3) in der Abteilung Bild Schrift Codes einen Bound, eine Art Rätselspiel durch den Bereich, ausprobieren, der in grundlegende Konzepte der Kryptographie und ihrer Geschichte einführte. Dieser Bound ist das Ergebnis einer Bachelor-Arbeit, die an der Universität Koblenz in der AG Didaktik der Mathematik angefertigt worden ist. Am Abend teilte sich die Gruppe in zwei Gruppen auf, die dann entweder das Münchner Michaelibad oder eine lokale Bowlingbahn besuchten.

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Abb. 3: Exponat Verschlüsselung im 2. Weltkrieg im Ausstellungsbereich Kryptographie

Mit freier Erkundung des Museums startete der Freitagmorgen, wobei sich ein Teil der Gruppe speziell das Kinderreich des Deutschen Museums genauer ansah, die Exponate intensiv testete und den Besuch im Nachhinein auswertete. Am Nachmittag gab es dann eine Führung durch die Abteilung Chemie durch den Kursleiter Herrn Dr. Hug, bei der sowohl die Geschichte als auch der alltägliche Nutzen der Chemie im Vordergrund standen. Des Abends wurde die Gruppe Zeuge des deutschen EM-Aus und gestaltete den Abend im Kolleg.

Die Reise ging am Samstagmittag mit vorheriger eigenständiger Erkundung des Museums zu Ende und nach einer beeindruckend unproblematischen Bahnreise kamen alle Beteiligten wieder unversehrt zu Hause an.

[Jona Böttcher, Dr. Alexander Hug]

 

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